Die ältesten je gefundenen Ski datieren auf über 10’000 Jahre zurück! Doch die Evolution des Sportgeräts machte erst während dem 20. Jahrhundert den entscheidenden Schritt in die Gegenwart. Ein Schweizer war an vorderster Front mit dabei – Karl Molitor.
Der Rekordsieger am Lauberhorn brachte nach seiner glorreichen Karriere den Skischuh in ein neues Zeitalter. Die Innovation: Schnallenschuhe mit Kabelzug – aus Leder gefertigt.
Als 1960 die Skischuhfabrik Henke den ersten Schuh mit Schnalle entwickelt hatte, liess die Konkurrenz nicht lange auf sich warten. Doch Karl Molitor war kein billiger Nachahmer! Nein, er setzte seine eigene Idee in die Tat um. Zwar mit Schnalle, doch ein zusätzlicher Kabelzug sollte besseren Halt versprechen.
Das System beruht auf der Idee, dass das Leder beidseitig hochgezogen wird und sich so dem Fuss anschmiegt (im Gegensatz zum Henke-Schuh, der mit dem Gebrauch wie zu einer Grimasse verzogen wird). Die Idee des legendären Molitor-Skischuh war geboren.
Die Schnalle selbst hatte übrigens in den 50er Jahren ein Velorennfahrer erfunden, weil er zu faul war, seine Schuhe zu schnüren.
Nach erfolgreicher Entwicklung liess Molitor seine Idee in Zürich patentieren. Noch im selben Jahr flog der ehemalige Skirennprofi nach Amerika, um den neuen Schuh vorzustellen. Mit Erfolg! Tausende Bestellungen gingen in der Folge ein.
1965 war das Interesse so gross, dass der beliebte Skischuh nicht mehr ausschliesslich in Wengen produziert werden konnte. Nebst dem bestehenden Lizenzvertrag mit der Französischen Firma Heschung, zeigte eine Japanische Firma das Interesse an einer Lizenz. Die Firma Byson besuchte die Produktion in Wengen und einige Wochen später folgten die ersten Schuhe aus Japan.
17 Jahre nach der erfolgreichen Entwicklung des legendären Leder-Skischuhs war Schluss. Die Konkurrenz hatte während dieser Zeit einen gewaltigen Schritt nach vorne gemacht – Kunststoff war nicht mehr wegzudenken. Dementsprechend schloss im August 1977 die Sportschuhfabrik Molitor. Eine Stück Skisportgeschichte ging zu Ende.
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